So, 27.10.2013
ZKM_Kubus, 17 Uhr, Eintritt frei 



IMA | lab Spezial:
TopoPhonien – 20 Jahre
RaumKlangKunst

von Sabine Schäfer

AtelierTopoPhonien_SabneSchaeferSabine Schäfer, Atelier der Künstlerin, 1993
Foto: Christian Zecha

Ein ima | lab Spezial anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des RaumKlangKunst-Projekts „TopoPhonien“, für das die Künstlerin Sabine Schäfer 1993 den Siemens-Medienkunstpreis erhielt und im Rahmen dessen zwei exklusive Raumklangsteuerungssysteme in den frühen 1990-er Jahren von dem Hard- und Software-Designer Sukandar Kartadinata am IMA des ZKM entworfen und gebaut wurden.

 

Mit diesen produzierte die Künstlerin Klang-Installationen und –Objekte zwischen 1991 und 1998. Im Jahr 1999 entwickelte sie zusammen mit Sukandar Kartadinata ein voll digitalisiertes System „Topoph 40D“. Der TopoPhonien-Werkreihe liegt die künstlerische Idee zugrunde, den Klang, quasi „real“, mittels eines computergesteuerten Raumklangverteilungssystems, über einen im Raum etablierten, mehrgliedrigen Lautsprecher-Körper zu bewegen.

 

In der Neufassung der Werke für den ZKM_Klangdom amalgamieren die einzelnen Klangebenen der Kompositionen, die in den Urfassungen auf einzelne Lautsprechergruppen im architektonischen Raum verteilt waren, zu einem bewegten Gesamtklang-Ereignis, wodurch die Komposition eine neue Interpretation erfährt.

 

Für die Veranstaltung werden 8- bis 27-kanalige installative und konzertante Werke aus dem TopoPhonien-Zyklus aufgeführt, die die Künstlerin für den ZKM_Klangdom eingerichtet hat. Ergänzt wird das Ganze durch einen Kurzvortrag in zwei Teilen der Klangkunst-Theoretikerin, Ästhetikerin und Kuratorin Dr. Kersten Glandien, London (UK) und eine Einführung von Prof. Dr. Michael Harenberg, Hochschule der Künste Bern (CH).

 

Programm

Einführung
Zur ästhetischen Verortung nicht-simulativer Raumklangprojektionen am Beispiel der TopoPhonien und des Hörbildes von Sabine Schäfer.
Prof. Dr. Michael Harenberg, Hochschule der Künste Bern (CH)

Im Unterschied zur Simulation von Klangräumen und Klangbewegungen wie sie von der Stereophonie über Ambisonic bis zur Wellenfeldsynthese in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurden, gibt es ein großes künstlerisch-kompositorisches Potential im Bereich der nicht-simulativen Verfahren. Am Beispiel der TopoPhonien und des Hörbildes von Sabine Schäfer geht es um die historische wie ästhetische Verortung dieser oftmals übersehenen Ansätze.

Betrachtungen: Sound Spaces / Klangräume
Dr. Kersten Glandien, London (UK)
Kurzvortrag in zwei Teilen

Klangräume I: Betrachtungen zu Sabine Schäfers TopoPhonien im Spannungsfeld zwischen Klangkunst und Musik.
Klangräume II: Betrachtungen zu Sabine Schäfers radiophonen Arbeiten.
Im Spannungsfeld zwischen virtuellen und realen Raum.

Werke aus dem Zyklus „TopoPhonien“, die als Konzertinstallationen für den ZKM_Klangdom an diesem Abend zu erleben sind:

LOST // 1992 Badischer Kunstverein :: 2013 ZKM_Klangdom UA // 05:04
Sound Warp Vers. II // 1994 Kunst-Werke Berlin :: 2013 ZKM Klangdom UA // 10:15
Cycle of Sound No.4 – No.6 // 1997 MusikTriennale Köln :: 2013 ZKM_Klangdom UA // 05:16 . 03:49 . 03:52
TopoPhonicPlateaus // 1995 Donaueschinger Musiktage :: 2010 ZKM Klangdom // 17:18
TopoPhonie Nr. 4 // 1997 Einweihung ZKM Karlsruhe :: 2007 ZKM_Klangdom // 07:30
Was erzählte ich über Sprach(t)räume? // 1997 5.Acustica International WDR Köln :: 2013 Remix für den ZKM_Klangdom UA // 10:12

Komposition, Klangregie: Sabine Schäfer
Tontechnik: Jannis Lehnert
Klavier: Claudia Klinkenberg („TopoPhonicPlateaus“)